Visualisieren mit Kindern
Wie innere Bilder Selbstheilung, Resilienz und Entspannung fördern
Meine ersten Erfahrungen mit der Kraft der Visualisierung mit Kindern, durfte ich mit meiner eigenen Tochter machen, als sie etwa fünf Jahre alt war. Sie litt häufig unter starken Wachstumsschmerzen, vor allem in den Beinen. Trotz Massagen, Schmerzöl und Kühlungen, gab es immer wieder Nächte, in denen sie vor Schmerzen kaum schlafen konnte – und wir manchmal auf Schmerzsaft zurückgreifen mussten.
Da ich selbst als Kind unter Wachstumsschmerzen gelitten hatte, suchte ich nach einer sanften und nachhaltigen Alternative. Dabei entdeckte ich die Kraft der Visualisierung – und war überwältigt, wie schnell sich positive Veränderungen zeigten.
Ich begann, kleine Suggestionen in bunte, spannende Geschichten einzubetten. Schon nach den ersten Suggestionen zeigte sich eine deutliche Verbesserung: Die Schmerzen wurden weniger, die Nächte ruhiger, und meine Tochter entwickelte ein neues Vertrauen in ihre innere Stärke und Selbstwirksamkeit. Seitdem brauchten wir keine Schmerzmittel mehr, um mit den Wachstumsschmerzen umzugehen.
Kinder und Visualisierung – Natürlich, kreativ und wirkungsvoll
Die Arbeit mit Kindern ist unglaublich inspirierend, kreativ und voller Leichtigkeit. Kinder besitzen von Natur aus eine ausgeprägte Vorstellungskraft und tauchen ganz selbstverständlich in bunte innere Bilder ein. Für sie ist Visualisieren nichts Ungewöhnliches – es ist ein Spiel, das sie gleichzeitig stärkt, beruhigt und glücklich macht.
Durch Visualisierung lernen Kinder, selbstwirksam zu sein. Sie spüren: Ich kann etwas bewirken. Ich kann mich um mich selbst und meine Bedürfnisse kümmern. Dieses Gefühl der Selbstwirksamkeit ist eine wertvolle Basis für Selbstvertrauen, innere Ruhe und emotionale Stärke.
Abendroutine mit Visualisierung
Weil meine Tochter das Visualisieren so liebte, haben wir daraus eine feste Abendroutine entwickelt – auch wenn keine Schmerzen da sind. Gemeinsam reflektieren wir den Tag, reframen Erlebnisse, lösen unangenehme Gefühle auf und verstärken die schönen. Danach gehen wir die „Traumtreppe“ hinunter, bis sie sich auf ihrem inneren „Traumbildschirm“ ihren Traum für die Nacht aussuchen kann – in den sie dann hineinspringt.
Diese kleinen Rituale schenken Geborgenheit, Entspannung und ein positives Gefühl zum Einschlafen. Visualisierung mit Kindern kann so einfach und gleichzeitig so tiefgreifend sein – ein liebevoller Weg, Achtsamkeit, Vertrauen und Selbstheilung schon früh zu fördern.


